"Warum in Deutschland keine bezahlbare Wohnung entstehen *kann* (im freien Markt).
oder.
Warum jede vierte Person in Berlin, Hamburg und München und Co. bald wohnungslos sein werden."
"Kleinstwohnungen First!
Wie kompakte Wohnungen helfen können, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen am Beispiel des Typenhauses „Co-Being House Typ B15N” in Berlin-Lichtenrade."
Sehr sehenswert!
"Warum keine bezahlbaren Wohnungen entstehen können in D (Teil 1/4)", Vortrag des Berliner Architekten und "Housing-First-Aktivisten" Van Bo Le-Mentzel
https://yewtu.be/watch?v=0QDcUJ2BMdQ
(https://youtu.be/watch?v=0QDcUJ2BMdQ)
#Wohnungsbau #Berlin #Hamburg #München #MietenwahnsinnStoppen


Das Berliner Wohnungsaufsichtsgesetz erlaubt zB einer Mutter mit ihrem Kind bis 6 Jahren eine Wohnung mit einer minimalen Wohnfläche von 15 m².
(Screenshot aus Teil 2 des oben verlinkten Vortrags, "Die kleinsten Wohnungen der Welt zwischen 9 und 17 qm")



"Wenn wir verhindern wollen, dass ein Viertel der Menschen wohnungslos werden, müssen wir uns an den Einkommen der Mieter*innen orientieren."
Van Bo Le-Mentzel
Schaut euch mal die zu den Einkommengruppen angelegten Wohnungsgrößen an.
Dagegen steht, dass seit Jahrzehnten die neu gebauten Wohnungen durchschnittlich immer größer werden.
(Screenshots aus Teil 3 und 4 des Vortrags)


Ich frage mich, ob "sich verkleinern" - also bewusst in kleinere Wohnungen umzuziehen, hauptsächlich nach erheblichen Einschnitten geschieht, wie Jobverlust, Scheidung, also Dingen, die eher negativ assoziiert werden?
Irgendwie steht es ja im Gegensatz dazu, dass alles immer größer (und Autos immer schwerer, leistungsstärker) wird.
So wie eben auch die durchschnittliche Wohnungsgröße seit Jahrzehnten immer mehr ansteigt, trotz Zunahme an "Micro-Appartments".
25 Quadratmeter Wohnfläche für einen Vater und seinen kleinen Sohn.
Zwei Architektinnen, die zeigen, was mit kluger Planung und Details auf kleinem Raum möglich ist.
https://yewtu.be/watch?v=uncrz5w9awM
Würdest Du in Deiner Wohnung auf Dein individuelles Bad verzichten und stattdessen ein Etagenbad mit anderen (fremden) Menschen teilen, wenn dafür Deine Miete (viel) geringer sein könnte?
Ich meine damit keine WG oder ähnliches, sondern wirklich das Bad mit fremden Menschen, die in ihren eigenen Wohnungen wohnen.
Es geht mir um ein voll eingerichtetes Bad (WC, Dusche/Badewanne, Waschbecken), ggf. auch mehrere in einem Gemeinschaftsbad.
Zu DDR-Zeiten gab es in Altbauten Etagen-WCs.
Wäre das alternativ etwas für Dich?
Gerne in die Kommentare und gerne boosten.
@fasnix
Nein.
Schon das Etagenklo war gewöhnungsbedürftig, auch wenn jede Wohnung ihr eigenes hatte.
Aber komplett Bad MIT WC? Never!
@fasnix Nein. So eine Wohnung würde ich nicht in Betracht ziehen. Das ist etwas sehr Privates, und ich habe schon während meiner Internatszeit mit genug anderen Menschen Bäder und Duschen usw. geteilt. Ich nutze z.B. auch kein AirBNB, weil es mir unangenehm ist, in fremder Leute Wohnung und Bädern zu sein. Bei Freunden ist das was anderes. Aber nein, für meinen Wohnbereich kann ich mir das gar nicht vorstellen.
@rjayasinghe @fasnix @subetha jo, dito
@Yaktastic @rjayasinghe @subetha
Ja, das kann ja dann individuell geregelt werden.
Vielleicht auch per Reinigungsservice über die Hausverwaltung.
@fasnix No way. My home, my castle, my Privatbereich. Gerade im Bad. Außerdem schlepp doch nicht jedes Mal mein Zeugs mit mir rum oder geh nachts im Tran zum Pinkeln ganz aus der Whg.
Plus: Daheim hab ich mein Bad gern so sauber, wie ich es brauche. Und das ist sehr sauber. Sonst fühl ich mich unwohl da drin.
@fasnix Nope. Privatsphäre, Sauberkeit, Hygiene. Da möchte ich nur meinen Partner und mich darauf wissen. Das es "unsere" Keime sind. Und maximal unser Besuch, der nicht sehr häufig ist.
@fasnix @Yaktastic @subetha genau. Aber halt auch so Standards wie: nicht im Stehen pinkeln, Klodeckel runter beim Spülen und „wie benutze ich die Klobürste“. Da würde ich dann nicht erst warten wollen, bis der nächste Service kommt.
Wenn man es schafft, sich auf so Dinge zu einigen und durchzuziehen, bin ich voll dabei.
Ich könnte mit ähnlichen Regeln auch eine Küche teilen btw. Wobei das dann schon wieder mit WG verschwimmt. Ich hatte solche Konstrukte in meiner Studienzeit. War ok. :)
@fasnix muss mir seit geraumer Zeit (aus Gründen) das Bad mit meinem Ex teilen und mein größter Traum ist in absehbarer Zeit, ein Bad ganz für mich alleine zu haben.
Damit hast du dann mehr Leerstand also auch Kosten.
Und auf der positiven Seite? Nicht viel gewonnen. Ein kleines Bad kann man mit Dusche in unter 4m² unterbringen. (Stichwort Fertigbad)
Das reduziert auch noch Wartungskosten und ähnliches, weil Leute mit "ihrem" Bad pfleglicher umgehen als mit gemeinschaftlichem Zeug.
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Anschluss - #Umfrage
Würdest Du in Deiner Wohnung auf Deine individuelle Küche verzichten und stattdessen in einer Art Gemeinschaftsküche kochen und Deine Lebensmittel auch da im Kühlschrank lagern?
Alternative:
In der eigenen Wohnung lediglich eine kleine Teeküche, zB mit Waschbecken, Kühlschrank und Mikrowelle und eine große Küche, mit genug Platz, um ggf. auch mit vielen Zutaten zu kochen.
Gerne auch in die Kommentare und boost, danke!
Ich muss mir nur mal bspw. im Kino angucken wie viele andere Männer sich nichtmal die Hände waschen nachdem sie ihren Dödel in der Hand hatten und nah an einem Urinal standen¹ um zu wissen, dass ich mir nicht einmal ein Popcorn, geschweige denn ein Etagen-WC oder gar ganzes Bad mit anderen Menschen teilen könnte.
Im Studentenwohnheim damals hatte ich zum Glück nur einen Mitbewohner der auch noch in etwa den gleichen Reinlichkeitsgrad wie ich hatte (Glücksfall).
¹ Das spritzt, selbst bei höchster Wachsamkeit auch auf die Hände - nicht literweise logisch, aber kleinste Tröpfchen.
@fasnix beides eindeutig nein. hatte lange nur eine kleine Singleküche und hab lange in WGs wohnen müssen, auf keinen Fall will ich irgendwas davon zurück. Außerdem brauch ich meine feste ordnung, wäre bei Gemeinschaftsküche und Gemeinschaftsbad nicht gegeben.
@fasnix Nicht mal, wenn ich kostenlos da wohnen könnte.
@dat
Danke für Deinen Einwand, darauf habe ich gewartet!
"... die Bude kannst du dann keiner Familie oder so mehr anbieten."
So, und warum eigentlich nicht?
Ich habe diese Umfrage bewusst an diesen Thread angefügt, weil ich mir erhofft habe, dass Menschen sich den oben verlinkten Vortrag anschauen.
Darin heißt es:
"Egal, wie kleine eine Wohnung gebaut wird, ein eigenes Bad muss sein."
Wir sind es so gewohnt und darauf konditioniert, wie wir heute leben:
In seit Jahrzehnten durchschnittlich immer größeren Wohnungen, mitunter größeren Bädern, was eigentlich gar keinen Sinn macht, weil wir es zB nur einmal morgens und einmal abends wirklich nutzen.
Van Bo Le-Mentzel schafft es, ein voll ausgestattes Bad auf 1,5 qm einzurichten.
(Stichwort auf youtube: "100-Euro-Wohnung")
Braucht es denn zwingend mehr Fläche?
@fasnix Auch das auf keinen Fall. Man sieht ja wie gut Gemeinschaftskühlschränke und -küchen funktionieren, wenn man mal länger als ein Jahr in den Küchenräumen von Firmen unterwegs waren, in denen es keine festen Reinigungskräfte gibt.
@fasnix Nope. Menschen sind in Rudeln unfähig, Küchen ordentlich zu halten. Siehe Büroküchen. Plus: Wieder Zeugs hin- & herschleppen. Daheim nervte mich sowas extrem.
@fasnix du missverstehst
ich sage nicht "es ist nicht möglich mit Familie so zu leben" sondern "es wird halt nicht passieren"
Wenn du billigen Wohnraum schaffen willst, musst du flexiblen Wohnraum schaffen. Bei WBS70 ist das sehr erfolgreich passiert.
Mit der Idee "ich drehe zum kosten sparen die Annehmlichkeiten auf prä-WBS70 zurück" wirst du keine Kosten sparen, sondern Leerstand und Ghettoisierung schaffen.
@fasnix Bad auf keinen Fall und Küche eigentlich ja, aber da ich das aus dem Büro kenne, dass Essen geklaut wird und alles auf die Spülmaschine gestellt wird, lieber doch ne eigene. Ein Träumchen wär für mich eine Gemeinschaftsküche, wo für alle der Hausgemeinschaft gekocht wird und man z.B. nur einmal die Woche dran ist mit kochen.
Ja. Wenn die Gemeinschaft stimmt und die Ausstattung der Küche.
Letztlich läuft es darauf hinaus, dass überwiegend von der Gemeinschaft für die Gemeinschaft gekocht wird.
@fasnix Toll wär dann auch noch ein großes Spielzimmer für alle Kinder aus dem Haus.
@ms_fmx
Wobei ein Gegenbeispiel Kommunen sein dürften, die zusammen leben, zB auf einem großen Hof oder in mehreren Gebäuden, und dennoch nur eine gemeinsame Küche nutzen, die durchaus auch sauber bleiben kann.
Ich glaube nicht, dass es ein "Allgemein-Grundsatz" ist, dass gemeinsam genutzte Küchen grundsätzlich unsauber sein müssen.
"Geraffel hin und her schleppen" meinte ich ja, dass die eigenen Dinge in der gemeinsam genutzten Küche bleiben könnten.
@fasnix Mit Kindern? Auf keinen Fall. Albtraum.
@fasnix Das wöllte ich aber nicht. In Büroküchen zu viel eingebüßt.
Und ich bleib dabei: 20 Jahre Büroküchen plus einmal WG-Küche waren mir Lehre genug. Es funktioniert nicht.
Ich möchte in meinem Zuhause gern meine Ordnung so, wie ich sie brauche. Anderswo bin ich entspannter. Aber daheim ist daheim. Mein Privatbereich. Da fuhrwerken mir nur selbstgewählte Menschen drin rum.
@dat
Naja, WBS70 gab es nur in Ostdeutschland.
Was genau war an dem Konzept flexibel?
Momentan gibt es ja durchaus die Diskussion, dass Baustandards gesenkt und Vorschriften herunter geschraubt werden müssten, um *überhaupt* noch bezahlbaren Wohnraum schaffen zu können.
Es wird über "serielles Bauen" diskutiert, um also identische Wohnungen zu schaffen, durchaus nicht unähnlich zu den Bemühungen der DDR (aber wohl anders geschnitten, usw.).
"Gettoisierung" würde ich nun nicht gleich behaupten, auch wenn man mit solchen Wohnkonzepten vielleicht eine spezielle Klientel anspricht.
Also, ich würde es nicht generell so negativ betrachten.
@fasnix Ich lebe von Sozialhilfe und selbst wenn man mir dafür 100€ zusätzlich im Monat anbieten würde, wäre ich dafür nicht bereit, auf Küche oder Bad zu verzichten.
Seit ich alleine lebe, ist nie das Toilettenpapier leer und es fehlt nie was im Kühlschrank.
Ich werde schnell krank und gehöre zu einer Risikogruppe und ich kann mir schlecht mit FFP2 Maske die Zähne putzen oder Duschen.
Ich würde auch ungerne mehr Kontakt zu meinen Nachbarn haben, als nötig.
@root42
*kicher*
Warum?
@hauchvonstaub
Kann ich nachvollziehen, danke für Deine Rückmeldung dazu.
@fasnix Was bei der Wohnungsgröße noch eine Rolle spielt ist die Arbeit im Home Office.
Ein 15m² Zimmer ist subjektiv noch mal kleiner, wenn 1 den ganzen Tag darin verbringt und keinen Rauhfasertapetenwechsel zum Büro macht.
@ms_fmx
Ok, verstehe ich und es sollte ja ohnehin auch niemand dazu gezwungen werden ;)
@fasnix Ich bin durchaus ein soziales Wesen, aber daheim ist daheim.
@fasnix beides nein. hab zuviel Klau erlebt und zu oft für andere mitgeputzt. ich kenne Gemeinschaftsklos aus der DDR und da ebenfalls nein, auch wegen Stress und Keimen.
@schmittlauch
Ja, ist ein guter Punkt.
Mein Hauptzimmer, in dem ich die letzten Jahre im HomeOffice gearbeitet hatte, dürfte so um die 15qm haben, inklusive integrierter Küche.
@fasnix WBS70 war nur ein Beispiel der massiven Anwendung
Die eigentlichen Ideen sind natürlich älter und z.B. auch bei Bauhaus und co. schon zu finden.
Ding ist: wir sollten aus den Fehlern der Vergangenheit lernen, nicht Dinge reproduzieren die früher schon Notlösung waren.
@svenja @fasnix Dem kann ich mich nur anschließen. Aber ich muss gestehen, ich kann mir eh kein minimalistisches Leben vorstellen, ich brauche einen gewissen Komfort, um mich sicher zu fühlen. Ich nehme, wenn möglich, auch gern ein etwas besseres Hotel, wenn ich unterwegs bin, um mich nicht so exponiert zu fühlen.
@svenja @fasnix Ich bin auch z. B. überhaupt kein camper. Fand Zelten schon als Kind Mist, und das wurde auch als Erwachsener nicht besser. Mein letzter Zeltausflug war mit Anfang 20, also vor über 30 Jahren. Die letzte Jugendherberge ist ähnlich lange her. Und mit einem Wohnwagen war ich noch nie unterwegs und habe das auch nicht vor.
@dat
Da stimme ich dir zu, aber was bedeutet dieses "Lernen" konkret in Zeiten, in denen Baukosten immer höher werden und damit Mieten immer teurer?
@dat
Passend dazu gerade diesen Offenen Brief der Bauwirtschaft gefunden:
https://idw-online.social/@idw_online/114019845025478756
@fasnix deutschlandweit standen iirc 2023 900.000 Wohnungen länger als ein Jahr leer. Wohnen ist ein Grundbedürfnis; und aus beruflicher Erfahrung fehlt es an Wohnungen in allen Größen unterhalb der oberen Mittelklasse.
@fasnix Ja, gehen tut es schon irgendwie, räumlich etwas mehr Trennung ist da aber schon angenehm. Zumindest für mich rechtfertige ich damit meine aktuelle Wohnungsgröße.
@esskah
Ok, und wofür oder wogegen ist das ein Argument, in Bezug auf das verlinkte Video?
@fasnix @svenja @marco Ich habe leider zu große Pläne für wenig Platz, mir reicht die Wohnung schon jetzt nicht. Wäre das Geld da, ich würde extra Räume anmieten ;). Ich bin in einem Einfamilienhaus aufgewachsen, zwar kein sehr großes, aber schon genug, damit ich in eigenes Arbeitszimmer, Wohnzimmer etc. zu schätzen weiß. Und meine chronische Magenerkrankung macht das Teilen von Bädern mit zu vielen Menschen auch eher unangenehm.
@schmittlauch
Ja, das stimmt auch und ich wohne aktuell ja auch auf 53qm, was an sich "ok", mir aber inzwischen eigentlich zu groß ist.
@ToniBarth
Ja, aufgewachsen bin ich auch in einem Einfamilienhaus, mit 230 qm für fünf Personen.
Aber eine große Wohnung ist natürlich auch eine Frage der Finanzen (je nachdem, wo sich die Wohnung oder das Haus befindet).
ich glaube ich könnte damit leben nur ein eigenes WC mit Waschbecken zu haben und in einer Wasch- und Badeanstalt zu duschen (in der Badewanne hocken ist nicht so mein Ding). Das fände ich angenehmer als ein klitzekleines Bad zu haben in das der Vermieter versucht hat ein "komplettes" Bad reinzuquetschen. Wenn ich so überlege hat sich meine Einstellung dazu in den letzten Jahrzehnten geändert.
@fritzoids
Inwiefern hat sich Deine Einstellung dazu geändert?
vor 20 Jahren hätte ich diese Frage anders beantwortet. Da hätte ich auf ein eigenes volles Bad bestanden.
Jetzt wären meine Bedenken weniger platz- und komforttechnisch sondern eher "wie sicher bin ich hier als weiblicher Mensch? Vertraue ich dem Betreiber der Badeanstalt und gehe nicht davon aus, dass versteckte Kameras überall sind?"
@fritzoids
Ah ok, interessant.
Ich meinte als "Gemeinschaftsbad" keine "externe Badeanstalt", sondern schon ein gemeinsames Bad je Stockwerk im eigenen Haus.
Oder betrachtest Du das als das Gleiche?
@fasnix Niemals. Küche & Bad möchte ich nicht gemeinschaftlich teilen. Hygiene, Privatsphäre, Lieblingskram ... Wohlfühlgefühl.
@fasnix
hmm. ich bin nicht gut darin mich mit anderen Menschen abzusprechen und eventuelle Probleme zu lösen. D.h. ich bräuchte in so einem Fall eine bezahlte Reinigungskraft für das Bad und würde außerdem den Nachbarn (die ja Privatpersonen sind) bei Dingen wie versteckten Kameras und so noch weniger trauen als einem professionell geführten Bad.
D.h. ich verstehe, dass Du was anderes meintest, aber ich tendiere dann zu einer leicht anderen Lösung. Auch weil da evtl. keine Warteschlange ist.
@fritzoids
Ja, finde ich auf jeden Fall nachvollziehbar.
"Tiny House: Van Bo Le-Mentzel stellt die 100-Euro-Wohnung vor" (2017)
6,4 Quadratmeter Grundfläche, enthält alles, was eine Wohnung braucht:
Sitzecke, Küche, Ess-/Arbeitstisch, Bad, Hochbett mit zusätzlichem Raum und sogar ein Gästezimmer.
Das Bad misst 1,5 Quadratmeter, wirkt aber durch ein Fenster und den geschickten Einsatz von Spiegeln größer.
Würde Dir das reichen?
(Nein, das ist nicht für jede*n etwas, es geht nicht darum, dass alle Menschen auf so kleinem Platz leben sollen. Es ist ein Konzept der "Tiny House Foundation Berlin". Zahlreiche Menschen haben darin probegewohnt und umfangreiches Feedback gegeben. Inzwischen wurde es verkauft.)
https://invidious.nerdvpn.de/watch?v=2an1Wl37z4o
Gefängniszellen haben mindestens 9qm. Vielleicht hätte man da anfangen sollen? :D
@panda
Gefängniszellen sind aber nicht zweistöckig ;)
Erst anschauen und dann klug trollen :P
@fasnix Im Prinzip sind das ja gute Ideen.
Praktisch habe ich zu lange in der Firma Gemeinschafts-"Tee"-Küchen und gemeinsame Toiletten erlebt um noch an das Saubere im Mitmenschen zu glauben.
(Und zum Camping fahre ich auch...)
@fasnix hast mich erwischt hehe.
Sieht geräumiger aus als erwartet, aber ich könnte mir nicht vorstellen darin zu leben. Wenn ich nur darin schlafen müsste und sonst keine platzfressenden Hobbies hätte, wäre das eine Überlegung wert.
@panda
Ja, deshalb meinte ich ja, dass das nicht für jede Lebenssituation so geeignet ist.
@panda
Wo Du mit Deinen 9qm allerdings recht hast:
Die kleinste zulässige Wohnfläche je erwachsener Person sind 9qm (in Berlin), plus Kind unter 6 Jahren 6qm.
Eine solche Kleinstwohnung mit 15qm wäre also zB für eine Mutter + Kleinkind legal zu vermieten.
Wird nur in der Praxis so nicht neu gebaut.
@fasnix @svenja Nein, definitiv nicht. Gerade das Bad ist ein extrem sensibler Bereich. Als ich Kind war, hatten wir kein Bad, Plumpsklo aufm Hof und Waschbecken in der Küche. Als ich 7 war, zogen wir in die Stadt gezogen. Mein erstes Bad in der eigenen Wanne werde ich nie vergessen und ich weiss das bis heute sehr zu schätzen.
Ich denke dass Deutschland nicht so arm ist, dass wir Menschen nicht mehr Platz geben könnten, wenn wir das wollten.
Als jemand der viel Zeit in der Wohnung verbringt, fand ich es ziemlich deprimierend auf 30qm ohne Garten oder Balkon leben zu müssen.
@panda
"Ich denke dass Deutschland nicht so arm ist, dass wir Menschen nicht mehr Platz geben könnten, wenn wir das wollten."
Ja und nein.
Die Mieten sind in den verschiedenen Städten und Regionen so unterschiedlich, dass eine solche pauschale Aussage schon etwas schwierig ist.
Berlin und München haben die höchsten Mietpreise und für viele Menschen wird die jeweilige Miethöhe, die bis zu 50% des verfügbaren Haushaltseinkommens betragen kann, zu einem existenziellen Problem.
Umziehen ist mitunter auch nicht so einfach, weil es
a) nicht genügend freie und bezahlbare (!) Wohnungen gibt
und
b) sich unfassbar viele Menschen auf solche bezahlbaren Wohnungen bewerben.
Dann gibt es Städte, die sehr günstig sind.
Aber nicht alle können überall hinziehen, wo es es günstige Mieten gibt, weil sie zB an ihren Job vor Ort gebunden sind.
Und so steigt die Notwendigkeit nach kleinen und bezahlbaren Wohnungen.
Ich finde die dahinter stehende Fragen wichtig:
Was braucht Durchschnitts-Mensch mindestens, um sich wohlzufühlen?
Welche sinnvollen Änderungen der bisherigen Lebensweise ermöglichen es, sich mit weniger zufriedenzugeben?
Wie können Änderungen im Sozialverhalten – Gemeinschaft in den Mittelpunkt stellen zum Beispiel – positiv wirken und motivieren?
Um nur einige zu nennen.
Und: Wer geht mit gutem Beispiel voran und macht Lust auf diese Lebensweise?
Wer baut die genormten Module?
@_RyekDarkener_
Im ganz oben verlinkten Vortrag sagt Le-Mentzel, dass tatsächlich die Alexandra-Stiftung auf einer solchen Grundlage ein Objekt plant und baut.
Nicht 1:1, wie dieses Konzept der "100-Euro-Wohnung", aber eben mit kleinen, hohen Räumen.
Lohnt sich, sich den vierteiligen Vortrag anzuschauen, wenn es einen interesssiert.
Ich wollte jetzt nicht ins Detail gehen. Bin kein Architekt. ;)
Da imho wichtigste Thema ist Standardisierung von neuer Bausubstanz mit der Option, Wohnungen den Bedürfnissen entsprechend modular gestalten zu können. (LEGO-Prinzip)
Auch vor dem Hintergrund zunehmender Handicaps einer älter werdenden Bevölkerung. Da bringen 4m hohe Wohnungen wahrscheinlich wenig. Aber bezahlbares, nicht profitorientiertes betreutes Wohnen könnte Flächen freimachen.
@_RyekDarkener_
Klar, bei der Raumhöhe von 3,30/3,60m geht es ja speziell um das Raumgefühl in kleinen Räumen.
Ich habe mal in einem Altbau gelebt, der 3,60m Raumhöhe hatte.
Das macht schon viel aus und vor allem ermöglichte es uns den Einbau eines großen Hochbetts, unter dem ich komplett aufrecht stehen konnte (bei knapp 1,90m Körpergröße).
Fand ich als Jugendlicher total genial :)
Und nein, für Senior*innen, ggf. noch mit Platz für Rollstuhl, ist eine solch kleine Fläche natürlich nix.
Deshalb meinte ich ja auch, dass das nicht für jede Lebenssituation in dieser Form geeignet ist.
@fasnix ich würde ja die Frage stellen was teurer geworden ist. Ich garantiere dir, am Platz für's Bad liegt es nicht.
Und wenn man nachliest, kommt man (zwischen 80ern und heute) zu mehreren Punkten:
- eigentlich ist Bauen im Verhältnis zum Einkommen sogar billiger geworden - erst recht wenn man die heute deutlich niedrigeren Kredit-Zinsen beachtet
- Grundstückspreise sind aber deutlich höher
- Bau-Nebenkosten (Notar, Grundbucheintrag, …) für Immobilien sind deutlich gestiegen
- leichter Anstieg durch bessere Materialien/Standards (mehr Steckdosen, doppel/dreifach-Verglasung, …)
Die Baubranche hätte dann z.B. gerne "Lowtech Bauen" bei dem man Steckdosenzahl oder Verglasung reduziert. Ich behaupte dass das nicht sinnvoll und ist nur für eine kurzfristig niedrige Zahl auf dem Kostenvoranschlag sorgt. Die Leute wollen das real nicht und wenn sie es kaufen zahlen sie mittelfristig drauf.
Und dann stehen auch immer ECHT DUMME Ideen zum Sparen im Raum… so Elektrotechnik, Isolationsstandards, Brandschutz, …
Ich hoffe niemand plant ernsthaft an letzterem zu sparen und das ist nur Publicity-Gehabe um Stimmung zu machen.
Und Spaß obendrauf: NICHTS davon wird Wohnkosten flächendeckend senken. Aber das ist halt der Punkt der gerade in den Medien ist, anhand dem man gerade mal seine eigenen Forderungen verkauft bekommt.
@dat
"eigentlich ist Bauen im Verhältnis zum Einkommen sogar billiger geworden"
Beziehst Du Dich damit auf ausschließlich private Bauvorhaben?
Weil, wenn bauen günstiger geworden wäre, verstehe ich nicht, warum zB die WID seit Jahren keine (dringend benötigten) neuen Wohngebäude realisiert?
(Ging vor ein paar Jahren in den Medien herum, dass die wegen erheblich gestiegener Baukosten ihre Bauvorhaben ruhen ließen.)
Das mit der Badgröße war nur ein Beispiel, um mal anzuregen, darüber nachzudenken, wie viel Fläche dafür eigentlich *wirklich* nötig ist.
@fasnix das was ich gelesen hab bezog sich auf Einfamilienhäuser, ja
Gerade so Faktoren wie "Kredite sind billiger" betrifft große Firmen ja auch nicht oder nur teilweise - kann da schon deutlich anders aussehen.
verstehe ich nicht, warum zB die WID seit Jahren keine (dringend benötigten) neuen Wohngebäude realisiert?
Das sollte man wohl die WID fragen. Ich kann mit keinen belegten Begründungen dienen. (Ich tippe aber mal auf "Bestand verwalten ist lunkrativer und Grundstücke in der Innenstadt sind eine der Stellen die am stärksten teurer geworden sind")
@dat
Vor ein paar Jahren wurde das Gebäude am Sternplatz, in dem die "Herkuleskeule" untergebracht war, abgerissen und das Grundstück vollständig von jeglichen Baurückständen bereinigt.
Seitdem liegt das Grundstück brach.
Wenn ich mich jetzt nicht ganz arg täusche, gehört das Grundstück auch der WID, so dass hier keine Kaufkosten anfallen würden.
(Ok, ich kann mich natürlich auch täuschen.)
Aber ok, müßig, dass wir darüber spekulieren.
@der_raDDler @fasnix WBS70 ist ein durchgehend veraltetes Konzept. Es gab 4-5 Typen Wohnung weil die leichter planbar waren und man nur so 20 verschiedene Wände fertigen musste. Heute ist Planung einfach nicht mehr das Problem und Wände würde man eh innen zu großen Teilen in Trockenbau setzen und auch individuelle Fertigteil-Gebäude haben ihre Bauteile schneller aus der Maschine fallend als das früher mit der Vereinheitlichung möglich war.
Serienfertigung von Gebäudetypen haben wir inzwischen wieder überall im Stadtbild. Leider machen die inzwischen neue Fehler, die man bei den Neubaugebieten zu DDR-Zeiten umgangen hatte. (z.B. völlig fehlende ÖPNV-Anbindung für so neue Viertel)
@fasnix "Alles, was eine Wohnung braucht" beinhaltet für mich auch Platz. Zum Bewegen & zum Atmen. Es ist auch ein Unterschied, ob man nur abends dahin kommt, um nach einem Mikrowellenabendessen ins Bett zu klettern, oder ob man genötigt ist, z. B. krankheitsbedingt den ganzen Tag dort zu verbringen. Außer den ganzen Tag mit Laptop oder Strickzeug am Tisch zu sitzen, bietet das Kämmerchen kaum Möglichkeit, ein Hobby zu pflegen. Und in die Höhe bauen ist für Senior*innen eher keine Option.
@fasnix @dat Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage, dass das zu einem ganz erheblichen Teil durch nicht digitalisierte "Bürokratie" und kleinteilige Normen entsteht?
Also nicht, dass ich die Normen alle für falsch halte. Nur bleiben dei Kosten für deren berücksichtigung mangels gut integrierter Prozesse halt beim Auftarggeber hängen?
@elbtalpomeranze
Rein funktional bietet dieses TinyHouse alles, was auch ein "Microappartement" beinhaltet.
Ich schrieb ja extra, dass das sicherlich nicht für jede*n und jede Lebenssituation geeignet ist.
Muss es aber auch nicht.
Es ist ein Konzept.
Ja, es besteht eine Relation zwischen Baukosten und Kosten für den Kauf einer bestehenden Immobilie, aber es ist nicht annähernd 1:1.
Z.B. können sich Grundstückspreise und Handwerkerkosten gegeneinander verschieben oder technologischer Fortschritt/steigende Energiekosten senken den "Wert" älterer Immobilien gegenüber neuen.
@dat @fasnix Dass das Beispiel aus einem anderen Land kommt ist nebensächlich. Die Proportionen passen hier in deutschland halt genauso.
Während Einkommen nur "gering" angestiegen sind, haben sich Gebäudekosten mehr als verdoppelt, weil der Kapitalmarkt das aus der gesamten vertikalen Kette mehrfahch herauszieht und bei Kapitaleignern aggregiert.
Das Sympton sind vermeintlich nicht bezahlbare Wohnungen.
Die Ursache sind Zinseszins auf Kapital, während die Löhne abgekoppelt wurden
@fasnix Hatte ich schon verstanden. Ein Konzept, zwar nicht für mich, in meinen Augen auch nicht wirklich wohntauglich, aber vllt. als temporäre Unterkunft für Ferien, Dienstreise, Azubi ... oder in der Not.
@fasnix Da sagst du was. Ich hätte gern eine noch größere Wohnung, aber das ist finanziell einfach nicht drin. @ToniBarth @marco
Ich habe DREI Jahre in einem Haus mit 36 Studierenden, zwei Küchen und Gemeinschaftsduschen gelebt. Nur eine eigene Toilette hatte jeder.
Die Küche ist immer ein Problem. Wer macht sauber? Dies Problem sieht man auch in den Flüchtlingsunterkünften. Trotzdem könnte ich es mir wieder vorstellen.
@fasnix
Leute, das war früher nichts ungewöhnliches: Zimmer zur Untermiete mit Mitbenutzung von Bad und Küche; Teilwohnung in Berin: 3 Parteien, die sich Bad und Küche teilten. In den 70ern total üblich!