RE: https://social.tchncs.de/@C3nC3/115767696396611186
Was für ein Quatsch. Das ist ein Nachteilsausgleich für Menschen, die einen etwas weiter entfernten Arbeitsplatz annehmen und dadurch höhere Kosten haben und viel Zeit verlieren.
Und die gilt explizit nicht nur für Autos, was z.B. Pendeln mit dem Deutschlandticket attraktiver macht.
Kein Mensch wechselt *deswegen* seinen Arbeitsplatz oder nimmt böswillig einen weiter entfernten Job an.
Wie kommt man auf solche absurden Vorstellungen von menschlichem Verhalten???
RT: https://social.tchncs.de/users/C3nC3/statuses/115767696396611186
@koehntopp Eins meiner Kinder ist im 20 km entfernt angesiedelten (Homeoffice-Corona-)Job wie Dreck behandelt worden, JAHRE wurden verloren, und hat jetzt nach extrem hart psychisch angezeckten Zeiten einen in 50 km Entfernung, von dem es jeden einzelnen Tag mit bester Laune nach Hause kommt. Sprit braucht es dabei auch keinen. Aber klar, alles verbieten.
@koehntopp Aber wo ist dann der Nachteilsausgleich für mich, der in der Stadt eine höhere Miete zahlt?
Wir haben also:
Günstig Wohnen, längere Fahrt
Teuer Wohnen, kurze Fahrt
Warum ist das erste auszugleichen?
@koehntopp
Die Sorge mag sein, dass Leute durch die Entfernungspauschale nicht genug Druck haben, näher an den Wohnort zu ziehen und somit externalisierte Kosten des Autoverkehrs einzusparen.
Man kann eine Art Wohngeld für arbeitsplatznahe Wohnungen fordern, so etwas gibt es ja aktuell nicht.
Letztlich könnte ich weiter draußen eine größere Wohnung/Haus nehmen und wohne günstiger als in der Stadt. Und dann nerve ich alle mit meinem Auto und bekomme noch Steuergeld dafür.
@martin_ueding
Meine Güte - aus der Perspektive kann man das auch als Bonus nehmen, dass man für andere den Wohnungsmarkt in der Stadt entspannt 🤦🏻♂️
@waldi
Wenn Dein nächster Job 30km ausserhalb ist, ziehst Du dann wieder um?
@martin_ueding Das mit dem Wohngeld ginge in die richtige Richtung, wenn es den Wohnraum denn gäbe. Aber so würde das wohl nur die Mietpreissteigerung befeuern.
@waldi @koehntopp Mir scheint, viele die mit diesem Argument kommen, ist ihr mehr an Freizeit überhaupt nichts Wert. Ich hatte schon von Fußweg zum Arbeitgeber bis zu 60km mit Auto+Bahn. Die gewonnene Freizeit durch die kürzere Pendelzeit ist mir deutlich mehr Wert als die höheren Wohnkosten.
@parapluex @waldi
Der Punkt ist doch, dass die Pendlerpauschale genau gar kein Kriterium bei der Wahl eines Arbeitsplatzes ist.
@mithos @koehntopp
Exakt. Da es aktuell mehr Nachfrage als Angebot gibt, wird das nur die Preise hochtreiben. Somit ist es an sich schon gar nicht schlecht, wenn Leute weiter nach draußen ziehen und so Wohnraum in zentralen Lagen etwas weniger Nachfrage hat.
@martin_ueding @mithos
Ich habe noch nie verstanden, warum man in einer Stadt wohnen will.
Wenn mehr Menschen in kleineren Orten wohnen würden, würden sich da auch Arbeitsplätze entwickeln, und auch Infrastruktur und ÖPNV lohnen.
Mein Arbeitgeber ist auch eher "auf dem Land", wegen der Größe sind die Preise in den umliegenden Dörfern aber eher wie in Berlin ;)
@koehntopp Die Frage für mich ist: warum sollte man umso weniger Steuern zahlen, je weiter man pro Tag fährt? Das ist für mich absurd.
@didole
Weil man Anreize bieten will, (bessere) Arbeit anzunehmen, auch wenn man dafür ein paar Kilometer fahren muss.
@koehntopp Das ist IMHO alles Quatsch. Als ich in Frankreich gearbeitet habe, waren pauschal 10% vom Gehalt „Werbungskosten“, der Rest war privatvergnügen. Ich halte wenig von diesen teuren Versuchen, „Anreize zu schaffen“ und/oder Einzelfallgerechtigkeit herzustellen.
@didole
Da bin ich dabei, vieles in unserem Steuersystem ist hochgradiger Unfug. z.B. die "Beitragsbemessungsgrenze", und Sozialabgaben nicht auf *alle* Einkünfte zu nehmen (ok, technisch keine Steuern...).
Genauso bekloppt ist es aber, Menschen zu unterstellen, wegen der Pendlerpauschale absichtlich weit pendeln zu wollen 🤦🏻♂️
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