G33ky-Sozialzeugs

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> "Du kannst heute einfach keine Qualität mehr kaufen! Die Waschmaschine meiner Eltern hält schon 20 Jahre, meine neue ist nach 4 Jahren jetzt kaputt!"

Liest man dauernd! Und funktioniert auf so vielen Ebenen nicht wirklich?

Wenn die Waschmaschine deiner Eltern nach 3 Jahren kaputt gegangen wäre, hätten sie danach eine neue gekauft und sie hätten ihre jetzt "nur" 17 Jahre? Wenn diese auch nach 3 Jahren kaputt gegangen wäre, dann wären es jetzt halt 14 Jahre?

Irgendwann erwischt man ein Gerät das länger durchhält und kauft kein neues?

Und wenn jede der Waschmaschinen nach 3-4 Jahren zerfällt, dann vergleichst du halt Stabmixer, Kühlschränke oder Küchenwaagen?

Es ist praktisch fast ausgeschlossen dass du nicht 1-2 Beispiele für Dinge findest die bei deinen Eltern länger hielten als deine aktuelle Version des selben Artikels.
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Und das ist BEVOR wir z.B. darüber reden dass du jetzt Möbel aus furnierter Pappe kaufst, während es bei deinen Eltern Sperrholz und bei deinen Großeltern ein Eichenschrank war?

Ja klar hält die Pappe nicht so lange? Aber dafür kostet dein Sofatisch auch nur 15€ und nicht mehrere Monatsgehälter?

Du kannst heute auch teures, haltbares Zeug kaufen? Aber Absatz ist besser bei Billigschrott?

Und wann sollte dieser Wandel denn eingetreten sein?

Für Westdeutsche irgendwann nach den 80ern? (klassische Beispiele von "haltbaren Elektrogeräten" sind ja oft 70er/80er Design?
Für Ossis mit der Wende? Weil Foron Kühlschrank/RG28/Multiboy halten ja?

Oder haben deine Eltern ihren Haushalt eigentlich erst ab 1990 ausgestattet und das war die gleiche, kaputte Kapitalismusscheiße wie jetzt?

@dat Also wenn die Großeltern einen Eichenschrank hatten UND Kinder bekommen und großziehen konnten, dann hat das Geld wohl gereicht.
Wenn ich heute einen Eichenschrank kaufe, kriegt mein Kind leider auf absehbare Zeit nur Reisbrei und Bohnen.
Was wir daraus schließen wollen, da enthalte ich mich. Soll sich gern jeder seinen Teil denken. Ich hab jedenfalls noch 34 Tage Resturlaub aus 2023 + 2024, sowie >100 Überstunden. Über Faulheit diskutiert mit mir bitte niemand. Wenn doch, hör ich nicht zu.

@tron Damals war "Möbel aus Luft und Pappe" halt noch nicht erfunden. Ob und wie sie sich das leisten konnten ist ja nicht die Frage. "Monatlich neue Eichenschränke für Alle!" ist jedenfalls keine realisierbare Sache und da ist auch mal nicht der Kapitalismus dran schuld (sondern die Eichen wachsen halt zu langsam).

Wenn wir zu Eichenschränken zurück wollen, bleiben die Optionen "deutlich seltener/weniger Schränke" oder "…schon, aber nur für weniger Menschen".

Und klar haben wir ein massives Verteilungsproblem und praktisch kaum Lohnanstieg über Jahrzehnte. Da bin ich glaube der letzte der das Leugnen will?

Aber das ist nicht das einzige was zu viel verkauftem Billigscheiß führt UND auch "damals" gab es Billigscheiß… an den erinnert sich halt keiner mehr, weil er auch schnell kaputt ging.

Wahrnehmung ist halt auch eine schwierige Sache.

@dat@social.g33ky.de
Ja, so 90er trifft's schon recht gut. Ich habe aber auch den Eindruck, dass die Qualität inzwischen wieder leicht aufwärts geht.
In den 90ern und 2000ern war halt viel Umbruch und es gab jede Menge schlechten Chinaschrott, teils sogar mit verkauften deutschen Markenlabels. AEG war da halt nicht mehr "aus Erfahrung gut" sondern hat die Garantie mit etwas Glück überstanden.
Inzwischen hat China aber mehr als genug Erfahrung mit der Produktion und woanders wird eh kaum noch produziert, teils hat man Erfahrung und Produktionsmittel schon komplett verloren. Wenn Schrott produziert wird, dann meist absichtlich mit entsprechenden Preisen.
Und Möbel... Ich glaube, da war schon in den 50ern das meiste Pappe oder Sperrholz mit Laminat drüber. Und der Preis ist dort ohnehin völlig ohne Relation, v.a. bei Küchen.

@dat Das ist richtig, aber wenn die natürlichen Ressourcen nicht ausreichen, um alle mit Qualität zu versorgen, dann haben wir schlicht zu viele Menschen auf dem Planeten. Dass es nicht Eiche für jeden sein kann, klar. Das löst man, indem man andere Rohstoffe kombiniert. Im Ergebnis darf das gern von schlechterer Qualität sein, wenn sich das im niedrigeren Preis widerspiegelt. Darüber "so allgemein" zu moppern, da gehe ich mit dir mit, das ist Käse.

@dat Im Speziellen find ich Moppern völlig okay. Es sind nachweislich billige Elektro-Komponenten im Einsatz, besonders bei Weißware. Man setzt darauf, dass die Elkos den Geist aufgeben. "Leider" kommt es vor, da stellt ein Kunde das Gerät unter idealen Bedingungen auf, perfekt ausbalanciert, bei normalen Temperaturen und schonendem Gebrauch. Als Hersteller willst du das nicht, weil du irgendwann den Markt gesättigt hast. Und dann? 1-2 Jahre Flaute, bis dann ersten Kunden neue Weißware brauchen?