In den Anfängen der industriellen Revolution wurden "normale Arbeiter" an komplexe Maschinen gestellt. Diese wurden dann langsam durch Frauen und Kinder ersetzt, weil die billiger und "fügsamer" seien.

Dumme Situation! Arbeiter fingen an Maschinen zu zerstören. Die hatten ja auch was zu verlieren…

Offensichtliche Reaktion war mehr Strafverfolgung und Todesstrafe für Sabotage - half nur eingeschränkt wenn die Alternative der Hungertod ist?

Das wurde erst mit organisiertem Arbeitskamp und danach sozialen Umstellungen entspannter - faire Löhne, Abschaffung der Kinderarbeit, Rentensystem, bis hin zur 40h-Woche und Teilzeitarbeit, viele Jahrzehnte später.

Zum Glück sind wir heute in einer völlig anderen Situation! /s

Heute haben wir die einfachen Arbeiter, soweit möglich, aus dem Produktionsprozess eliminiert. Wer Zugriff auf wirklich teure Maschinen hat, wird besser bezahlt, hat eine Festanstellung (statt Tagelöhner zu sein) und hat dementsprechend mehr zu verlieren. Die simplen Arbeiten (Lieferdienste, Putzen, Taxi fahren, Supermarktkasse, …) sind von realen Werten möglichst isoliert und werden entweder aktiv versucht zu eliminieren oder sind wenigstens an Scheinselbstständige Tagelöhner ge-outsourced.

Die mögen "Rage Against the Machine" verspüren, aber die haben zum Glück keine Chance die Gewinne der Aktionäre zu gefährden.

Wo früher 500 Arbeiter mit einem Streik eine ganze Industrie hätten lahmlegen können, bräuchte man heute eher Zehntausende - während man gleichzeitig gezielt die Organisation der Gewerkschaften so weit korrumpiert hat dass das idealenfalls gar nicht mehr passieren kann (und wenn, geben die sich eh mit einem rein-symbolischen "Sieg" ohne Wert zufrieden und gehen wieder an die Arbeit).

Es wurde über die Jahrzehnte genug Geld in Medien und Propaganda gesteckt, bis gewählte Politiker inzwischen einen Abbau der Sozialsysteme fordern konnten und dafür von den betroffenen Massen gefeiert wurden. Das ist natürlich richtig scheiße für die Leute gewesen… darum musste man danach ein kleines Stück zurück rudern und 1-2 Jahrzehnte nochmal verstärken. Klappt Prima! Das Wahlvieh hat ja kein Erinnerungsvermögen!

Jetzt befinden wir uns wohl schon in der 3. oder gar 4. Runde der Verschlechterungen. Staatliche Infrastruktur ist privatisiert, Arbeitslosenversicherung entkernt, aus dem Sozialsystem werden unlukrative Scheißjobs subventioniert, Krankenversicherung zahlt weder Brillen noch Gebissarbeiten und die Presse und Politiker tönen um die Wette "Der Deutsche sollte wieder mehr arbeiten!"

Wir werden sehen ob es irgendwo eine Grenze gibt an der die Leute wieder demonstrieren dass eine soziale Gesellschaft auch die Klasse der Besitzenden (vor Aufständen und Guillotinierung) beschützt.

@fasnix war halt billig zu ignorieren

eben weil nichts dauerhaft zerstört wurde was die Klasse der Besitzer stören würde

wie gesagt, es gibt historische Beispiele dass das nicht so bleiben muss... aber die Besitzenden kennen diese besser als wir und haben damit geplant

Letztens hab ich übrigens gelernt dass zwar #Amalgam-Füllungen aus dem Katalog der Sachen rausgefallen sind, die die #Krankenkassen bezahlen (gut, weil anderes klar überlegen), die neueren Varianten aber trotzdem nicht aufgenommen wurden.

Was machst du jetzt? Selber was beim #Zahnarzt zuzahlen oder sich mit der provisorischen Zement-Füllung begnügen und in spätestens zwei Jahren wieder kommen!

Das kannst du dir nicht ausdenken.

Wird der arme Schlucker halt mal 3-4 Runden mit Provisorium drehen, bis er das Geld irgendwie aufbringen kann‽

Kauen bleibt/wird (wie Sehen) zum Privileg der Reichen. Geil‽

Die Krankenkassen sparen un jeden Preis. (5 Behandlungen sind bestimmt billiger als eine)

Das schlimmste aber bleibt, dass das gefühlt zu keinerlei Berichterstattung oder Aufschrei führte.